Passive Personalisierung mit Segmentierung
Nie war eine so große Anzahl von Informationen so einfach und schnell verfügbar wie im digitalen Zeitalter. Dies bringt enorme Vorteile mit sich, hat jedoch auch Schattenseiten. Ein Nachteil ist die stetige Überflutung mit Informationen, denen jeder in digitalen Umgebungen ausgesetzt ist.
Der Schlüssel zur Lösung heißt passive Personalisierung. Dies bedeutet, dass Nutzer nur mit für sie relevanten Informationen versorgt werden. Wie funktioniert das? Das Portalsystem besitzt gewissermaßen eine Filterfunktion, mit der nicht relevante Informationen ausgeblendet werden können oder unterschiedliche Optionen angezeigt werden.
Im digitalen Workplace z. B. können Mitarbeiter fokussierter und effizienter arbeiten, sie kommen rascher zum Ziel. Sie erhalten beispielsweise nur die Neuigkeiten Ihres Standorts und Ihrer Abteilung sowie die globalen Neuigkeiten, aber nicht Neuigkeiten aus anderen Standorten oder Abteilungen.
In Kundenportalen können Kunden gezielt mit den für sie relevanten Informationen versorgt werden. Das können passende Neuigkeiten zu einem erworbenen Produkt sein oder passende Blogbeiträge sowie Tipps und Tricks.
Es können bestimmten Zielgruppen gezielt Inhalte oder Fragmente angezeigt werden. Die geschieht auf zwei verschiedene Arten:
Möglichkeit 1: Kategorisierung von Inhalten
Zum einen erfolgt eine Verknüpfung von Aufgabengebieten, Standort und anderen Merkmalen eines Nutzers mit bestimmten Inhalten. So werden dem Nutzer dann genau die Inhalte präsentiert, die mit einer bestimmten Kategorie versehen sind. Beispielsweise sollen bestimmte Inhalte speziell für Mitarbeiter aus IT und Marketing oder für Führungskräfte sichtbar sein.
Um die Nutzer entsprechend einzuteilen können im System entsprechende Nutzergruppen segmentiert werden. Im Zuge einer aktiven Synchronisierung von Nutzerdaten aus einem angebundenen Drittsystem können auch die dort eingestellten Nutzergruppen sowie Kategorien übernommen werden (z. B. über ein Active-Directory).
Im zweiten Schritt werden News, Aktionen, Events und andere Inhalte so aufbereitet, dass sie mit einer dazu passenden Kategorie (hier z.B. IT, Marketing) versehen werden. Im Portal selbst führt dies dazu, dass den jeweiligen Nutzern vor allem die für sie relevanten Inhalte angezeigt werden.
Möglichkeit 2: Seitenfragmente personalisieren
Die zweite Möglichkeit besteht in der Nutzung sogenannter Fragmente. Dies sind kleine Bausteine einer Webpage, etwa Bilder oder Banner, die auf eine bestimmte Aktion hinweisen. Auch hier werden die Nutzer zuvor Segmenten zugeordnet.
Danach werden, abhängig von den Segmentierungen, unterschiedliche Variationen einer Webpage angelegt. Beispielsweise wird auf der Startpage eines Mitarbeiterportals auf die bald bevorstehende IT-Messe hingewiesen, dies sehen nur IT-Mitarbeiter, während Beschäftigte aus dem Segment Marketing auf eine wichtige interne Strategie-Veranstaltung hingewiesen werden.
Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Personalisierung ist daher eine solide Zielgruppenanalyse und eine gute Informations-Architektur, die z.B. Themen und Interessen dieser Zielgruppen berücksichtigt. Auch wenn eine Personalisierung erst in einer späteren Projektphase geplant ist, sollte sie bereits im Vorfeld beim Konzept berücksichtigt werden.
Typische Segmente für Personalisierung sind etwa:
- Interessen- bzw. Arbeitsgebiete
- Kunden- oder Mitarbeitertyp, z.B. technisch Interessierte, Trendsetter, Sicherheitsbewusstsein, Preissensibilität
- Demografische Merkmale, z.B. Alter, Geschlecht
- Benutztes Gerät, z.B. PC oder Smartphone – hier besteht das Ziel der Personalisierung meist in einer ansprechenden und übersichtlichen Präsentation
Segmentierung von Kundengruppen ist die Kernfunktion von CRM-Systemen, die an Portale wie Liferay angebunden werden können, um diese Informationen zu teilen. Basisfunktionen kann jedoch auch Liferay selbst übernehmen, indem Kunden Kategorien bzw. Segmente zugeordnet werden.