Liferay Schnittstellen & Standards

Durch die Liferay Schnittstellen ist eine nahtlose Integration möglich

Schnittstellen (auch APIs – Application Programming Interfaces genannt) sind Programmierschnittstellen, die es verschiedenen Anwendungen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen. Sie stellen eine standardisierte Schnittstelle zur Verfügung, über die Anwendungen Daten und Funktionen bereitstellen oder abrufen können. Dadurch wird die Integration von Anwendungen erleichtert und es können neue Funktionen durch Kombination von bereits vorhandenen Anwendungen erstellt werden. Schnittstellen können sowohl zwischen verschiedenen Anwendungen als auch innerhalb einer Anwendung genutzt werden.

Schnittstellen bilden die wesentliche Grundlage der Digitalisierung. An ihnen lässt sich die Flexibilität und Skalierbarkeit einer Portalsoftware messen. Mit seiner serviceorientierten Architektur (SOA) und den Liferay Schnittstellen ist die Portalsoftware prädestiniert für einen Einsatz in einer Public Cloud oder private Business Cloud.

Dank der Liferay Schnittstellen bildet das Portalsystem sogar die perfekte Basis für den Aufbau ihrer Unternehmens-Cloud. Entweder in Form eines Unternehmens-Portals, eines Mitarbeiterportals oder für digitale Arbeitsplätze.

Liferay verfolgt schon seit den ersten Versionen die Philosophie eines Integrations-Portals durch Liferay Schnittstellen, d. h. eines Systems, welches für die Kommunikation mit anderen Systemen offen ist. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass die Architektur auf Java basiert.

Liferay Schnittstellen

Liferay Schnittstellen im Überblick:

EcmaScript: Die neueste Version des JavaScript-Standards. Dank der Integration von Babel JS können die vom Portal verwendeten Skripte in allen modernen Browsern verwendet werden.

RSS: Bereits im Standard kann Liferay Inhalte im RSS-Standard bereitstellen, um diese in anderen Webanwendungen anzuzeigen. Zusätzlich kann das Portal mit wenigen Klicks über ein entsprechendes Ausgabe-Widget RSS-Nachrichten aus anderen Portalen präsentieren.

OSGi: Liferay unterstützt eine breite Palette der OSGi Industrie-Standards durch eigene Implementierungen und integriert auch die hochwertigen Implementierungen der Apache Felix- und Eclipse Equinox-Projekte (mit denen die Liferay-Entwickler zusammenarbeiten).

Headless- und Hybrid-CMS: Liferay deckt über sein professionelles Content Management-System (CMS) mit leistungsfähigem und flexiblem Templating-System die meisten Anwendungsfälle zur Veröffentlichung von Informationen ab. Durch die zunehmende Digitalisierung ist es allerdings manchmal wichtig, zentral gepflegte Inhalte an andere Systeme wie Online-Shops, Partner-Portale oder spezielle Online-Anwendungen zu übergeben – möglichst medienneutral, d. h. weitgehend ohne Formatierungen. Hierfür verfolgt Liferay einen Ansatz als hybrides CMS. D. h. es ist sowohl klassisches CMS als auch Headless-CMS. Über die integrierte Web Service-API lassen sich Inhalte als XML oder JSON an andere Anwendungen übergeben.

LDAP: Das Portal besitzt bereits im Standard eine LDAP-Schnittstelle. Insbesondere beim Digitalen Workplace auf Basis von Multi-System-Umgebungen ist es sinnvoll, eine zentrale Nutzerverwaltung zu verwenden. Diese ist das führende System für Nutzerstammdaten. Meist geschieht dies in Form eines LDAP oder AD (Active Directory).

SAML und OAuth: Dies sind die am weitesten verbreiteten Sicherheitsprotokolle für Single Sign-On und Anwendungsanmeldung, die von Online- bzw. Cloudanwendungen unterstützt werden (als optionales Plugin über Liferay Marketplace erhältlich).

JAX-RS und JAX-WS: Seit Liferay als bevorzugtes Tool JAX-RS und JAX-WS zur Erstellung von Web Services integriert hat, bieten diese die Basis der API für Web Services. Es dient der effizienten Realisierung typischer REST- oder JSON-Web Services zur Kommunikation mit anderen Anwendungen – heute gehört dies zum Cloud-Standard.

Responsive, hybrid oder native Mobile: 2015 lag der Anteil der Seitenaufrufe im Internet durch mobile Geräte bei etwa der Hälfte. 2018 waren es bereits über zwei Drittel – mit steigender Tendenz. Daher ist es insbesondere für Unternehmens-, Kundenportale und eCommerce-Anwendungen wichtig, diese Geräte zu unterstützen. Standardmäßig bietet Liferay ein responsives Layout auf Basis des verbreiteten Bootstrap-Frameworks. Responsive bedeutet, dass die Darstellung automatisch dem Bildschirm des entsprechenden Geräts angepasst wird, sei es nun Notebook/PC, Tablet oder Smartphone.

Darüber hinaus wird durch eine entsprechende API und Frameworks (Angular, Liferay Screens) sowohl die Erstellung hybrider als auch nativer Apps für Tablets und mobile Phones unterstützt. Dies ermöglicht nicht nur den Zugriff auf freie und geschützte Inhalte und Dateien über Smartphone oder Tablet, sondern auch die aktive Mitarbeit in Projekträumen und Communitys sowie den Empfang von Push-Nachrichten über entsprechende Android- oder iOS-Apps.

Content Management Interoperability Services (CMIS): Für die im Portal gespeicherten Dokumente und Medien kann jedes externe Dokumenten-Repository verwendet werden, welches diesen weit verbreiteten Standard unterstützt. Dies ist z. B. nützlich, wenn parallel verschiedene Content- oder Dokument-Management-Systeme mit dem gleichen Pool an Inhalten genutzt werden sollen.

OpenID: Die meisten sozialen Netzwerke verwenden den OpenID-Standard zur Authentifizierung für Drittanbieter-Anwendungen. Dieses Plugin ermöglicht es Portal-Nutzern, sich über ihren Google- oder Facebook-Account am System anzumelden. Ein typischer Anwendungsfall dafür sind Unternehmensportale (als optionales Plugin über Liferay Marketplace erhältlich).

Standards und Normen für Java Code

  • Java Content Repository (JSR-170): Dokumente und Mediendateien, die in der internen Bibliothek des Portals gespeichert sind, können auf Wunsch so konfiguriert werden, dass sie in einem JSR-170-kompatiblen Repository gespeichert werden.
  • Java Portlet-Standards 1.0 (JSR-168) und 2.0 (JSR-286): Liferay Portal kann alle Portlets ausführen, die diesen beiden Versionen der Spezifikation folgen. Das Entwicklerteam von Liferay arbeitet direkt an der kommenden Portlets 3.0-Spezifikation mit.
  • JSF (JSR-127, JSR-314, JSR-344): Der Java-Standard zum Erstellen komponentenbasierter Webanwendungen. Liferay ist aktiv an der Arbeit am Standard und der JSF-Portlet Bridge-Spezifikation beteiligt.
  • WSRP 1 und 2: Ermöglicht die Ausführung von Java-Komponenten, die in einem Remote-Container ausgeführt werden.